Fünf Tage nach dem schweren Unglück auf der Donau in Budapesthaben Taucher weitere Leichen gefunden. Einer der Toten wurde 100 Kilometer südlich von Budapest nahe der Ortschaft Harta aus dem Wasser gezogen. Die zweite Leiche konnten die Einsatzkräfte bei der Untersuchung des Schiffwracks unter der Margaretenbrücke bergen.
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Bei dem Zusammenstoß des Kreuzfahrtschiffes Viking Sigyn mit dem kleineren Ausflugsschiff Hableany (Nixe) vergangenen Mittwoch waren sieben Menschen gestorben. An Bord befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks eine 33-köpfige Reisegruppe aus Südkorea. Sieben Passagiere konnten gerettet werden. Weitere 19 Menschen gelten noch als vermisst.
Der Kapitän der Viking Sigyn befindet sich seit Donnerstag in Gewahrsam. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl für 30 Tage erlassen. Ermittelt wird gegen den 64-jährigen Ukrainer wegen “krimineller Fahrlässigkeit” auf einer öffentlichen Wasserstraße. Sein Anwalt Gabor Elo bestritt, dass sein Mandant irgendwelche Fehler gemacht habe. Auf Überwachungsvideos, die die Polizei veröffentlich hat, ist zu sehen, wie das Kreuzfahrtschiff mit großer Geschwindigkeit auf das kleine Ausflugschiff zufährt.
Die Suche nach Vermissten dauert an
Ungarische und südkoreanische Einsatzkräfte versuchten bislang erfolglos das Wrack der Hableany zu bergen. Im Inneren des Wracks werden weitere Tote vermutet. Unterdessen sind Retter uneins darüber, ob zuerst das Wrack des Ausflugsschiff mithilfe eines Krans geborgen oder zunächst das Innere komplett durchsucht werden soll. Tauchgänge innerhalb des Wracks sind aufgrund der schlechten Sicht, der starken Strömung und des hohen Wasserstands für die Taucher sehr gefährlich. Einen geeigneten Kran an die Unfallstelle zu bringen, würde jedoch Tage dauern.
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Die Suche nach den Vermissten wird auch flussabwärts in Serbien und Rumänien weiter fortgesetzt. Drei der neun geborgenen Leichen waren mehrere Kilometer südlich von Budapest aus dem Wasser gezogen worden.
Die Donau trennt die beiden Stadthälften Buda und Pest voneinander. Der Unfall ereignete sich auf einem Abschnitt, der oft stark befahren ist durch Flusskreuzer und Ausflugsschiffe für Sightseeingtouren.