Die Gefahr eines terroristischen Anschlags gebe es überall, sagt Timo Zill, Pressesprecher der Hamburger Polizei. Auch in der Hansestadt. „Damit wir uns auf so etwas vorbereiten können, brauchen wir ein möglichst realistisches Szenario.” Es wird laute Knall-Geräusche geben, Statisten, Verletzte, Blaulicht, Absperrungen, Spezialkräfte mit Maschinenpistolen im Anschlag. Nicht einmal sie wissen, wie die Übung abläuft.
Der Hintergrund: Die Polizei will nicht nur ihre eigenen Kräfte auf die brenzlige Situation eines möglichen Terroranschlags trimmen. Auch das Zusammenspiel mit Rettungskräften soll dadurch verbessert werden. „Die Einhaltung der Rettungskette ist sehr wichtig”, so Zill.
Weiterer Trainingspunkt ist das schnelle Evakuieren von Gebäuden. „In Bereichen, in denen geschossen wird, können Notärzte nur schwer hingebracht werden oder gar arbeiten.” Zivilsten in Sicherheit bringen sei mit das größte Einsatzziel, sagt Zill.
Hamburger Pendler, die es morgens in die Innenstadt führt, müssen mit Staus und Behinderungen im Bahnverkehr rechnen. Zwischen 8 und 9 Uhr wird die City im Ausnahmezustand erstarren. Warum die Bevölkerung nicht vorher über die Übung informiert wurde? Zill: „Zur Realität gehört alles, das ganze Drumherum. Der Verkehr gehört dazu und muss in Einsatzplanungen mit bedacht werden.”
Drei weitere, eher kleinere Szenarien sollen zwar auch im Innenstadt-Bereich geprobt werden, aber eher auf abgesperrten Arealen stattfinden. Erst gegen Nachmittag sollen die Trainingseinheiten beendet sein.
Durch den Einsatz von mehr als 100 Spezialkräften aus dem ganzen Land, dem Zusammenspiel zwischen Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr und privaten Hilfsorganisationen und die Weite des Trainingsgebietes, ist es die größte Anti-Terror-Übung, die es jemals in Deutschland gegeben hat.