Als Reaktion auf das Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School hat der Senat des US-Bundesstaates Florida einen Gesetzentwurf verabschiedet, der das Mindestalter bei Waffenkäufen auf 21 anheben würde. Der Entwurf passierte die Kammer mit einer knappen Mehrheit von 20 zu 18 Stimmen. Zuvor hatten die Politiker rund drei Stunden lang teils emotional diskutiert.
Vielen Demokraten ging der “The Marjory Stoneman Douglas High School Public Safety Act” nicht weit genug, weil er kein Verbot von bestimmten halbautomatischen Gewehren beinhaltet. “Meine Gemeinde wurde erschüttert. Meine Schulkinder wurde in ihren Klassenräumen ermordet”, sagte die demokratische Senatorin Lauren Book. Der Gesetzentwurf sei aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Neben der Anhebung des Mindestalters von 18 auf 21 Jahren sieht der Entwurf auch eine dreitägige Wartezeit bei den meisten Waffenkäufen vor sowie mehr Geld für Programme zur Unterstützung psychisch Kranker. Außerdem würde bestimmten Mitarbeitern an Schulen erlaubt werden, eine Waffe zu tragen.
Der Gesetzentwurf geht nun an das Repräsentantenhaus des Bundesstaates.
Bei dem Massaker an der Schule in Parkland hatte ein 19 Jahre alter Ex-Schüler am Valentinstag 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen. Nach der Tat entbrannte in den USA erneut eine Debatte über ein schärferes Waffenrecht. Anders als bei Bluttaten im vergangenen Jahr verebbte die Diskussion aber nicht rasch wieder. Das liegt auch an dem Engagement von Überlebenden des Amoklaufes, die mit zahlreichen Auftritten Druck auf Politiker machen.
In Washington wird noch über strengere Waffengesetze debattiert. Derweil haben die ersten Firmen Konsequenzen gezogen. Vor wenigen Tagen kündigen die Unternehmen Walmart und Dick’s Sporting Goods an, Waffen nur noch an Kunden zu verkaufen, die mindestens 21 Jahre alt sind. Zudem gingen mehrere Firmen auf Distanz zur mächtigen US-Waffenlobby NRA, darunter Autovermieter und Versicherer. NRA-Mitglieder erhielten bislang Vergünstigungen bei diesen Unternehmen.