Hunderte Rechtsextreme haben sich am Wochenende im sächsischen Ostritz zu einem Festival versammelt. Rund 1400 Polizisten waren im Einsatz – darunter Mitarbeiter der Bundespolizei. Einer von ihnen ist dabei durch das Tragen fragwürdiger Aufnäher aufgefallen. Ein Foto, das im Internet kursiert, zeigt, dass der Beamte zwei Symbole an seiner Uniform befestigt hat, die auch in der rechten Szene verwendet werden.
“Recte Faciendo Neminem Timeas” steht auf dem ersten Anhänger. Übersetzt bedeutet das etwa “Tue recht und scheue niemanden”. Der Spruch ist nicht per se der rechten Szene zuzuordnen. Doch auf dem Anhänger befindet sich auch das Symbol der Kreuzritter. Rechtsradikale und auch Terroristen mit rechtsextremem Hintergrund, wie der Christchurch-Attentäter oder Anders Behring Breivik, berufen sich immer wieder auf die Kreuzritter und deren Mythos.
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“Komm und hol sie dir”
Auf dem zweiten Aufnäher steht “Molon Labe” – “Komm und hol sie dir”. Das Zitat geht auf König Leonidas I. von Sparta zurück und wird auch in der rechten Szene genutzt. Es steht dafür, nicht kampflos aufzugeben. Der Bezug zu den Spartanern ist bei Rechten beliebt. So nutzt die “Identitäre Bewegung” das griechische Lambda als Symbol. Auch die Spartaner sollen den Buchstaben im Kampf gegen die Perser auf ihren Schilden getragen haben. In den USA nutzen verschiedene Gruppierungen, die ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen, den Ausspruch “Molon Labe” als Motto.
Auf entsprechende Hinweise reagierte die sächsische Polizei bereits auf Twitter. Der Mann sei Mitglied der Bundespolizei und habe nach Rücksprache die Symbole entfernt. “Die Patches sind strafrechtlich nicht relevant,” schreibt die Polizei weiter. Die Bundespolizei werde nun prüfen, ob ein Verstoß gegen die Bekleidungsvorschrift vorliege.
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Die Polizei reagierte auch auf ein Video, das auf Twitter verbreitet wurde. Darin ist zu sehen, dass Polizeibeamte bei einem Mann eine Armbinde richten – darüber ist ein Tattoo mit einem verbotenen Totenkopf zu sehen. Der Staatsschutz habe gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet, teilte die Polizei mit.
Anwohner in Ostritz haben sich unterdessen mit einer kreativen Idee gegen das Rechtsrock-Treffen gewehrt – sie kauften die Biervorräte in dem Ort auf. Einen Kommentar zu der Aktion lesen Sie hier.